Wie lösche ich eine Grundschuld? Die wichtigsten Schritte

Die Grundschuld ist ein zentrales Element in der Immobilienfinanzierung, das Käufer, Makler und Notare gleichermaßen betrifft. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie und wann eine Grundschuld gelöscht werden kann – mit praxisnahen Erklärungen, die Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen im Immobilienbereich zu treffen.
Jetzt kostenlos Ihre Immobilie bewerten!
Welche Immobilie möchten Sie bewerten?
Clock
10 min.
Calendar
19.05.2025
Star
4.7 (92)
summary

Zusammenfassung

  • Die Grundschuld dient als essentielle Sicherheit für Kreditgeber und legt den finanziellen Rahmen einer Immobilienfinanzierung fest.
  • Die Löschung der Grundschuld führt zu einem unbelasteten Grundbuch, was den Verkaufswert steigern kann, allerdings auch strategisch abgewogen werden muss.
  • Die Löschungsbewilligung, ausgestellt vom Kreditgeber, ist der zentrale Schritt, um die Grundschuld formell aus dem Grundbuch zu entfernen.

Was ist eine Grundschuld und wann wird sie eingetragen?

Die Grundschuld ist eine Belastung einer Immobilie, die primär als Kreditsicherheit für eine Bank dient. Anders als die Hypothek ist sie nicht unmittelbar an einen spezifischen Kredit gekoppelt. Das bedeutet, dass eine Grundschuld auch nach der Rückzahlung eines Darlehens bestehen bleiben kann – ideal, wenn beispielsweise zukünftige Finanzierungen geplant sind.

Für Anna, die gerade dabei ist, mit ihrem Partner ein Haus zu kaufen, heißt das: Die im Grundbuch eingetragene Grundschuld sichert den Kredit der Bank ab, wirkt aber nicht zwangsläufig als dauerhafte Belastung, sofern entsprechende Schritte zur Löschung unternommen werden. Eine Grundschuld wird auch als Grundpfandrecht bezeichnet und ist bei der Baufinanzierung für ein Haus die Kreditsicherheit.

Formel

Kosten für Grundschuldeintragung = Grundschuldhöhe x (1,5% bis 2%)
  1. Kosten für Grundschuldeintragung: Summe aus Notarkosten und Grundbuchgebühren
  1. Grundschuldhöhe: Der Betrag der einzutragenden Grundschuld
  1. Prozentsatz (1,5% bis 2%): Üblicher Kostenrahmen für die Eintragung einer Grundschuld

Beispiel:

Bei einer Grundschuld von 100.000 Euro:
Minimale Kosten = 100.000 € x 0,015 = 1.500 €
Maximale Kosten = 100.000 € x 0,02 = 2.000 €

Für einen genauen Kostenvoranschlag können Sie den Grundbuchrechner von Dr. Klein nutzen: https://www.drklein.de/grundbuchrechner.html

Wann wird eine Grundschuld typischerweise eingetragen?

Die Eintragung erfolgt überwiegend im Rahmen der Immobilienfinanzierung oder Baufinanzierung. Beim Abschluss eines Kreditvertrags wird die Grundschuld in das Grundbuch eingetragen, um dem Kreditgeber, wie etwa der Bank, Sicherheit zu bieten.

Für Immobilienmakler wie Markus ist es wichtig zu wissen, dass der Eintrag bei der Kreditaufnahme – sei es beim Hauskauf oder beim Bau einer Immobilie – den Beginn der finanziellen Bindung markiert.

Unterschied zwischen Grundschuld und Hypothek

  • Flexibilität

    Während die Hypothek sich mit jeder Tilgungsrate mindert und bei vollständiger Rückzahlung erlischt, bleibt die Grundschuld theoretisch unberührt.

  • Übertragbarkeit

    Grundschulden lassen sich leichter auf neue Kreditgeber übertragen, was sie für zukünftige Finanzierungen besonders interessant macht.

  • Tilgungsverhalten

    Bei der Grundschuld bleibt der ursprünglich eingetragene Betrag konstant, während bei der Hypothek der Sicherungsbetrag proportional zum Schuldenstand sinkt. Für Sabine, als erfahrene Notarin im Immobilienrecht, sind diese Feinheiten von besonderer Bedeutung, um rechtliche und finanzielle Implikationen umfassend beurteilen zu können.

Die Grundschuld bietet als Grundpfandrecht einige Vorteile:

  • Absicherung: Sie ermöglicht der Bank, im Falle eines Zahlungsausfalls auf die Immobilie zurückzugreifen.

  • Zwangsversteigerungsrecht: Bei Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers kann die Bank die Immobilie zwangsversteigern.

  • Wertstabilität: Eine Immobilie mit eingetragener Grundschuld stellt eine dauerhafte Sicherung dar, die unabhängig von kurzfristigen Marktveränderungen Bestand hat.

Eintragung der Grundschuld: Prozess und Kosten

Der Prozess umfasst folgende Schritte:

  1. Grundbucheintrag

    Die Grundschuld für die Immobilie wird offiziell im Grundbuch vermerkt.

  2. Notarielle Beurkundung

    Ein Notar bestätigt und beglaubigt die Einzelheiten der Eintragung.

  3. Kosten

    Die Eintragung verursacht Kosten, die sich aus Notargebühren und den Gebühren des Grundbuchamts zusammensetzen; diese können in Abhängigkeit von der Höhe der Grundschuld variieren. Für Anna, die als künftige Immobilienbesitzerin Klarheit über die finanzielle Situation will, und für Markus, der seine Kunden kompetent beraten möchte, ist das Verständnis dieses Prozesses zentral.

Wann sollte man eine Grundschuld löschen lassen?

Voraussetzungen für die Löschung einer Grundschuld

Die Löschung einer Grundschuld setzt in der Regel voraus, dass das zugrunde liegende Darlehen vollständig zurückgezahlt wurde. Essenziell ist hier die Löschungsbewilligung des Kreditgebers, die bestätigt, dass keine Restforderungen mehr bestehen.

Vorteile der Löschung bei geplanter Immobilienveräußerung

Erfolgt die Löschung der Grundschuld, präsentiert sich die Immobilie in der Regel als unbelastetes Objekt. Ein unbelastetes Grundbuch signalisiert potenziellen Käufern, dass auf der Immobilie keine bestehenden Finanzierungs- oder Sicherungsansprüche mehr lasten. Für Käufer ist diese Klarheit ein entscheidendes Kaufargument, weil sie dadurch das Risiko unerwarteter Kosten oder rechtlicher Komplikationen minimieren können.

Für Anna, die eventuell in der Zukunft über einen Verkauf nachdenkt, bedeutet dies eine attraktivere Immobilie und kann im Verkauf zu einem höheren Preis führen.

Auch für Immobilienmakler wie Markus ist die Löschung der Grundschuld von besonderem Vorteil. Ein „sauberes" Grundbuch vereinfacht die Präsentation des Objekts und erleichtert potenziellen Käufern die Entscheidungsfindung, da alle relevanten Informationen transparent und ohne Hintergründe zu Altlasten verfügbar sind. Makler können in ihren Verkaufsunterlagen und Exposés auf den unbelasteten Zustand der Immobilie verweisen, was den Verkaufsprozess beschleunigt und das Vertrauen von Interessenten nachhaltig fördert.

Nachteile der Löschung bei Verbleib in der Immobilie

Liegt der Fokus darauf, langfristig in der Immobilie zu verbleiben, können die mit der Löschung verbundenen Kosten und der Verlust einer bestehenden Kreditsicherheit als Nachteil empfunden werden. Wer, wie manche Eigentümer, künftige Finanzierungen in Aussicht stellt, profitiert eventuell von der Beibehaltung der Grundschuld als Sicherheit.

Beibehaltung als Eigentümergrundschuld

Die Umwandlung der Grundschuld in eine Eigentümergrundschuld bietet den Vorteil, dass sie nach wie vor als Kreditsicherheit für künftige Finanzierungen verwendet werden kann. Für Sabine ist dieses Modell interessant, da es sowohl Flexibilität als auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt und somit den Kundenkreis erweitert.

Vorteile der Grundschuldlöschung

  • Unbelastetes Grundbuch bei Verkauf
  • Höherer potenzieller Verkaufswert
  • Erhöhte Transparenz für Käufer

Nachteile der Grundschuldlöschung

  • Kosten für Löschung
  • Verlust der bestehenden Kreditsicherheit
  • Neue Kosten bei späterer Finanzierung

Entscheidungshilfe: Löschen oder Beibehalten?

Ob Sie als Eigentümer die Grundschuld löschen lassen sollten, hängt von Ihrer individuellen Situation ab.

Sie sollten die Grundschuld löschen, wenn das Grundstück oder das Gebäude verkauft werden soll, um ein unbelastetes Grundbuch zu gewährleisten.

Gegen eine Löschung der Grundschuld spricht, dass die Löschung Kosten verursacht. Empfehlenswert ist die Beibehaltung der Grundschuld darüber hinaus, wenn künftige Finanzierungsbedarfe absehbar sind und das bestehende Sicherungsinstrument beibehalten werden soll. Anna steht hier vor der Wahl, ob sie im Rahmen ihres Hauskaufs kurz- bis mittelfristig eine Finanzierung neu aufnehmen möchte oder ob die Immobilie später einmal unbelastet verkauft werden soll. Markus kann seinen Kunden helfen, die jeweiligen Vor- und Nachteile im Kontext des individuellen Finanzierungsbedarfs abzuwägen.

Was ist eine Löschungsbewilligung und wie wird sie eingeholt?

Definition und Bedeutung der Löschungsbewilligung

Die Löschungsbewilligung ist ein formelles Dokument, das bestätigt, dass die zugrunde liegende Darlehensschuld über die komplette Darlehenssumme getilgt wurde. Ohne die Löschungsbewilligung wird die Grundschuld für das Grundstück aus dem Grundbuch nicht gelöscht, da sie weiterhin als Sicherheit für den Kreditgeber gilt.

Aussteller der Löschungsbewilligung

Die Löschungsbewilligung wird von der Bank ausgestellt, die den Kredit für den Eigentümer zur Verfügung gestellt hat. Die Bank übernimmt dabei die Verantwortung, den gesamten Rückzahlungsprozess zu kontrollieren und die entsprechende rechtliche Bestätigung zu liefern, um die Grundschuld zu löschen. Einige Banken erheben für die Ausstellung der Löschungsbewilligung eine Gebühr, die zwischen 10 und 20 Euro liegen kann. Erkundigen Sie sich vorab bei Ihrer Bank nach den genauen Kosten.

So holen Sie die Löschungsbewilligung ein

  • Antragstellung

    Der darlehenszahlende Eigentümer stellt einen Antrag bei der kreditgebenden Institution. Der Antrag muss durch den Kreditnehmer, der im Regelfall auch der Grundstückseigentümer ist, erfolgen. Viele Banken nutzen für die Grundschuldlöschung ein Formular "Antrag auf Löschung".

  • Prüfung des Darlehensstatus

    Die Bank kontrolliert, ob das Darlehen vollständig getilgt ist.

  • Ausstellung der Löschungsbewilligung

    Nach positiver Prüfung wird das Dokument erstellt.

  • Beglaubigung durch den Notar

    Dieses Dokument wird eventuell notariell beurkundet, um die Rechtsgültigkeit zu sichern.

  • Einreichung beim Grundbuchamt

    Abschließend wird die Löschungsbewilligung beim Grundbuchamt vorgelegt, damit die Grundschuld formal aus dem Grundbuch entfernt wird. Für alle drei Personas – Anna, Markus und Sabine – ist dieser Ablauf essenziell, um das Verfahren nachvollziehen und kompetent begleiten zu können.

Inhalt einer Löschungsbewilligung

Die Löschungsbewilligung enthält unter anderem folgende Angaben:

  • Grundbuchdaten: Die genaue Bezeichnung der Immobilie und die entsprechenden Eintragungsnummern.

  • Grundschuldsumme: Die Höhe der ursprünglichen Grundschuld.

  • Beteiligte Parteien: Die beteiligten Kreditgeber und der Eigentümer. Diese Details sind sowohl für Sabine als Juristin als auch für Markus als beratender Immobilienexperte von Bedeutung, um die Nachvollziehbarkeit und Korrektheit des Löschungsprozesses zu gewährleisten.

Besonderheiten bei Briefgrundschulden

Bei Briefgrundschulden muss zusätzlich der Original-Grundschuldbrief vorgelegt werden. Wird der Grundschuldbrief verloren, kann dies die Löschung der Grundschuld erheblich verzögern oder sogar zusätzliche Kosten verursachen. Bewahren Sie den Grundschuldbrief daher immer an einem sicheren Ort auf.

Wie läuft der Prozess der Grundschuldlöschung ab?

  1. 1

    Einholung der Löschungsbewilligung

    Anna stellt nach der vollständigen Tilgung ihres Kredites einen Antrag bei ihrer Bank, um die Löschungsbewilligung zu erhalten. Markus weiß, dass diese Bewilligung – ein von der Bank ausgestelltes Dokument, das den Tilgungsstatus bestätigt – der erste und unerlässliche Schritt für seine Kunden ist, während Sabine die rechtlichen Grundlagen prüft und den korrekten Ablauf sicherstellt. Dieser Vorgang dauert in der Regel 1-2 Wochen, abhängig von der Bank und den internen Prozessen.

  2. 2

    Notarielle Beglaubigung der Löschungsbewilligung

    Sobald Anna die Löschungsbewilligung erhalten hat, muss diese durch einen Notar beglaubigt werden – ein Schritt, der in der Regel wenige Tage bis eine Woche in Anspruch nimmt, abhängig von der Verfügbarkeit des Notars. Für Markus ist es wichtig zu wissen, dass diese notarielle Beglaubigung nicht nur die Rechtssicherheit erhöht, sondern auch mit anfallenden Notargebühren verbunden ist, die im weiteren Verlauf zu berücksichtigen sind.

  3. 3

    Antragstellung beim Grundbuchamt

    Mit der notariell beglaubigten Löschungsbewilligung reicht Anna den Antrag beim zuständigen Grundbuchamt ein. Die Bearbeitung des Antrags kann je nach Arbeitslast des Amts 1-2 Wochen dauern. Markus betont, wie essenziell das vollständige Ausfüllen aller Formulare und das Einreichen aller erforderlichen Unterlagen ist, um unnötige Verzögerungen zu vermeiden. Sabine stellt sicher, dass alle Fristen eingehalten und die Dokumente rechtlich korrekt sind.

  4. 4

    Prüfung und Eintragung der Löschung

    Das Grundbuchamt prüft die eingereichten Unterlagen, nimmt bei Rückfragen Kontakt auf und vollzieht schließlich die Löschung der Grundschuld. Während Anna auf die offizielle Freistellung ihrer Immobilie wartet, erklärt Markus seinen Kunden, dass die Bearbeitungszeit regional variieren kann und in der Regel 2-4 Wochen Zeit in Anspruch nimmt. Sabine beobachtet den Vorgang, um eventuelle juristische Unstimmigkeiten rasch zu klären. Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Grundbuchämter verkürzen sich die Bearbeitungszeiten in einigen Bundesländern bereits deutlich. In Regionen mit vollständig digitalisierten Prozessen kann die Löschung unter Umständen bereits innerhalb von 1-2 Wochen erfolgen.

Welche Kosten entstehen bei der Löschung einer Grundschuld?

Übersicht der anfallenden Kosten

Wollen Sie eine Grundschuld löschen, fallen typische Kosten wie Notarkosten, Grundbuchamtsgebühren und gegebenenfalls zusätzliche Gebühren, etwa für die Löschung von Briefgrundschulden an. Dabei handelt es sich um Faktoren im Rahmen der Grundschuldlöschung, die Anna bei der Budgetplanung berücksichtigen sollte, während Markus diese Informationen zur Beratung der Grundstückseigentümer verwendet und Sabine den rechtlichen Rahmen im Zusammenhang mit dem Kauf oder Verkauf einer Wohnung oder eines Grundstücks abklärt.

Berechnung der Notarkosten und Grundbuchamtsgebühren

Die Kosten für den Notar richten sich meist prozentual an der Grundschuldsumme und sind abhängig von Mindest- und Höchstbeträgen, was Sabine im Detail erläutern kann. Die Löschung der Grundschuld beim Grundbuchamt kostet circa 0,2 Prozent der Grundschuldsumme.

Die hier genannten Kosten stellen bundesweite Durchschnittswerte dar (Stand: 2023). Je nach Bundesland und individueller Situation können die tatsächlichen Kosten abweichen. Eine Vorabanfrage beim zuständigen Notar gibt Ihnen Kostensicherheit.

Auch die Grundbuchamtsgebühren werden häufig prozentual berechnet, wobei regionale Unterschiede eine Rolle spielen. Markus kann durch seine Erfahrungen die Eigentümer bei der Löschungsbewilligung die beste und kostengünstigste Option aufzeigen.

Kostenvergleich: Löschung vs. Neubestellung

Markus erklärt, dass die Löschung in der Regel kostengünstiger ist als eine Neubestellung der Grundschuld, da bei einer Neubestellung zusätzliche Gebühren anfallen können. Anna profitiert von einem unbelasteten Grundbuch im Falle eines Verkaufs, während Sabine den juristischen Aspekt der Einsparungen unterstreicht.

Zusätzliche Kosten bei Verlust des Grundschuldbriefs

Sollte der Grundschuldbrief verloren gehen, entstehen oftmals zusätzliche Kosten wie Aufgebotsverfahren und Gerichtskosten, die Anna berücksichtigen sollte; Sabine weist in solchen Fällen auf die erhöhte rechtliche Komplexität hin und Markus rät zur sorgfältigen Dokumentensicherung.

Kosten nach Grundschuldsumme

Um den Zusammenhang zwischen der Höhe der Grundschuld und den damit verbundenen Kosten für das Löschen zu verdeutlichen, betrachten wir exemplarisch vier Fallbeispiele. Dabei gehen wir von einem hypothetischen Gebührenmodell aus, das typische Notar- und Grundbuchgebühren in gestaffelter Form abbildet, die üblicherweise anfallen, wenn Sie die Grundschuld löschen lassen. Es handelt sich um praxisnahe Ansätze – prüfen Sie als Kreditnehmer immer die aktuellen Sätze, für den Fall der Grundschuldlöschung beim zuständigen Notar und Grundbuchamt.

GrundschuldKosten NotarGebühren GrundbuchGesamtkosten
50.000 €150 €150 €300 €
100.000 €200 €200 €400 €
250.000 €350 €350 €700 €
500.000 €500 €500 €1.000 €

Die Kosten für den Notar und die Grundbuchgebühren

Die Kosten für den Notar und die Grundbuchgebühren liegen je nach Höhe der Grundschuld im Bereich von 0,2 Prozent bis 0,6 Prozent der Grundschuldsumme.

Wie lange dauert die Löschung einer Grundschuld?

Durchschnittliche Bearbeitungszeit beim Grundbuchamt

Wollen Sie eine Grundschuld löschen, ist es wichtig zu wissen, dass die Bearbeitungszeit regional variiert und typischerweise zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten liegt.

Faktoren, die die Dauer beeinflussen können

Zu den Einflussfaktoren zählen die Personalsituation im Grundbuchamt, die Arbeitsauslastung sowie die Komplexität des Einzelfalls – Aspekte, die Markus im Rahmen einer Finanzierungsberatung immer anmerkt und auf die Sabine bei der Prüfung der Unterlagen besonderen Wert legt.

Möglichkeiten zur Beschleunigung des Prozesses

Eine vollständige und fehlerfreie Einreichung aller erforderlichen Unterlagen kann den Prozess erheblich beschleunigen, was Anna durch sorgfältige Dokumentenvorbereitung und Markus als Ratschlag veranlasst und seine Kunden dabei unterstützt. Sabine sensibilisiert in dieser Konstellation, wie wichtig die fristgerechte Einreichung ist.

Rechenbeispiel zur Grundschuldlöschung

Bei einer Grundschuld von 250.000 € fallen für die Löschung folgende Kosten an:

• Notarkosten für die Löschungsbewilligung: ca. 150 €

• Grundbuchamtsgebühren: ca. 0,2% der Grundschuldsumme = 500 €

• Beglaubigungskosten: ca. 50 €

Gesamtkosten: ca. 700 €

Die Gesamtdauer setzt sich zusammen aus:

• Bearbeitungszeit beim Notar: 1-2 Wochen

• Bearbeitungszeit beim Grundbuchamt: 3-4 Wochen

Gesamtdauer in unkomplizierten Fällen: 4-6 Wochen

Bei Sonderfällen, wie dem Verlust des Grundschuldbriefs, verlängert sich die Grundschuldlöschung auf bis zu 12 Wochen oder länger – eine Differenz, die Markus anhand von Fallbeispielen anschaulich darstellt und für den Grundstückseigentümer eine wichtige Information darstellt.

So gehen Sie vor, wenn sich die Löschung verzögert

Sollte sich die Löschung der Grundschuld aus dem Grundbuch verzögern, empfiehlt es sich, zunächst freundlich beim Grundbuchamt nachzufragen. Bleibt dies erfolglos, können Sie einen formellen Beschleunigungsantrag stellen. In hartnäckigen Fällen sollten Sie juristischen Rat einholen, um Ihre Rechte durchzusetzen.

Gibt es Alternativen zur vollständigen Löschung der Grundschuld?

Grundschuldabtretung bei Anschlussfinanzierung

Eine sinnvolle Alternative kann die Grundschuldabtretung sein, bei der die bestehende Grundschuld auf eine neue Bank übertragen wird – ein Ansatz, den Markus häufig nutzt, um seinen Kunden Kosten zu sparen.

Beibehaltung als Eigentümergrundschuld

Statt einer vollständigen Löschung kann die Grundschuld als Eigentümergrundschuld beibehalten werden, um sie für zukünftige Finanzierungen zu nutzen – eine Option, die Anna Flexibilität bietet und von Markus als attraktives Finanzierungsinstrument empfohlen wird, während Sabine die rechtlichen Vorteile bestätigt.

Entscheidungshilfe: Wann ist eine Alternative sinnvoll?

Die Wahl zwischen Grundschuld löschen, Abtretung oder Beibehaltung hängt von der individuellen Situation ab: Wird das Gebäude verkauft, ist eine Löschung sinnvoll, während für Anschlussfinanzierungen eine Abtretung oder Beibehaltung Vorteile bietet. Für Eigentümer gibt es in dieser Konstellation verschiedene Parameter und Gründe zu beachten, bei denen Sie von Markus und Sabine bestens beraten und unterstützt werden können.

Ablauf der Abtretung der Grundschulden im Detail

  1. 1

    Prüfung und Abstimmung: Zu Beginn der Anschlussfinanzierung prüft der neue Kreditgeber, ob das bestehende Grundpfandrecht als Kreditsicherheit für das Grundstück ausreichend ist. In diesem Fall erfolgt eine detaillierte Abstimmung zwischen der alten und der neuen Bank. Beide Parteien müssen dem Abtretungsprozess zustimmen, da die Übertragung rechtlich bindend ist.

  2. 2

    Notarielle Beurkundung der Abtretung: Die Übertragung der Grundschuld muss notariell beurkundet werden, um rechtswirksam zu sein. Dabei wird insbesondere die Unterschrift der alten Bank (Altgläubiger) in Beglaubigungsform festgehalten. Dieser Schritt ist entscheidend, da ohne notarielle Beurkundung ein späterer Gläubigerwechsel im Grundbuch nicht erfolgen kann.

  3. 3

    Eintragung des Gläubigerwechsels im Grundbuch: Nach erfolgter Beurkundung wird der Gläubigerwechsel beim zuständigen Amt vermerkt. In diesem Eintrag wird dokumentiert, dass die Rechte aus der Grundschuld nun von der neuen Bank wahrgenommen werden. Die Gebühren für diesen Notar- und Grundbuchvorgang sind in der Regel wesentlich günstiger als die Doppelbelastung von Löschung und Neueintragung.

  4. 4

    Finanzielle Abwicklung und Übertragung: Parallel zur formellen Übertragung wird häufig die offene Restschuld von der neuen Bank an die alte Bank ausgezahlt. Dadurch wird der Prozess konsolidiert und der Übergang für den Kreditnehmer nahtlos gestaltet.

Case Study: Grundschuldabtretung bei Bankwechsel

Stellen Sie sich vor, Anna als künftige Immobilienbesitzerin hat ihre Wohnung ursprünglich über eine Bank A mit einem Kredit finanziert. Mit dem Auslaufen der Zinsbindung, entscheidet sich Anna, im Anschluss einen Immobilienkredit bei einer anderen Bank (Bank B) abzuschließen. Die neue Bank verlangt analog zur vorherigen Bank, dass eine Grundschuld als Sicherheit für das zu übernehmende Darlehen existiert. Statt die bestehende Grundschuld zu löschen und eine neue eintragen zu lassen (was nach Beratung mit Markus und Sabine zu hohen Notar- und Grundbuchgebühren führen würde), lohnt sich in dieser Konstellation die Abtretung der Grundschuld aus Abteilung III. Dabei tritt die alte Bank ihre Rechte aus der Grundschuld im Wesentlichen an die neue Bank ab, sodass formal keine neue Grundschuld geschaffen werden muss. Diese Vorgehensweise ist nicht nur effizient, sondern auch kostengünstiger.

Besonderheiten bei der Übertragung von Briefgrundschulden

Bei Briefgrundschulden ist zusätzlich der Original-Grundschuldbrief erforderlich, was ein hohes Verlustrisiko mit sich bringt; daher sollte der sichere Umgang und die Aufbewahrung des Grundschuldbriefs garantiert sein – ein Hinweis, den Anna beherzigen sollte, Markus seinen Kunden vermittelt und Sabine als Notarin immer wieder betont.

Häufige Fragen zum Thema Grundschuld löschen